Am Donnerstag präsentieren Harald Seime und Primoz Parovel in Hermsdorf eine außergewöhnliche Künstler-Liaison
Stadtroda/Hermsdorf (OTZ/Frindert). Ein besonderes Kunsterlebnis ist am
morgigen Donnerstag um 19.30 Uhr in der Hermsdorfer St.-Salvator-Kirche
zu erleben. Der Pantomime Harald Seime und der Akkordeon-Virtuose
Primoz Parovel wollen Lebensgeschichten erzählen, besser gesagt,
spielen - jeder mit seinen künstlerischen Mitteln (OTZ berichtete).
Wie diese ungewöhnliche und daher umso spannendere Künstler-Liaison
zustande kam, erfuhr OTZ gestern im Gespräch mit dem aus Slowenien
stammenden, inzwischen international anerkannten Instrumentalisten. Das
Treffen fand in Tröbnitz statt, wo Eva-Maria Schuch zu Hause ist. Sie
kennt beide Akteure, hat bei beiden Kurse besucht, teilt als
Hobby-Künstlerin die Faszination sowohl für das lautlose Körpertheater
als auch für das klassische Akkordeon.
"Die beiden einmal zusammenzubringen, sei schon lange ihr Traum
gewesen", erinnert Eva-Maria Schuch an das Solo-Konzert, das Primoz
Parovel im März vergangenen Jahres in der Stadtrodaer Stadtkirche gab.
Ganz gezielt habe sie damals dazu auch Harald Seime eingeladen, freut
sich Frau Schuch, dass die Begegnung nun Früchte trägt.
Der junge Musiker, Jahrgang 1975, spricht mit Hochachtung von seinem
neu gewonnenen Partner, Jahrgang 1936. Er strahle Kraft und Energie
aus, die ihn beflügele und ihm Mut mache, sich beim Musizieren Gefühlen
hinzugeben. Und er spüre, dass dies auch umgekehrt so funktioniert,
dass er mit seiner Musik Harald Seime inspiriere, Empfindungen sehr
eindringlich körpersprachlich zu interpretieren.
Mit der einstündigen Performance sei ein Projekt gelungen, das beiden
gerecht werde. Die Musik werde nicht zur reinen Begleitung der Bewegung
degradiert. Und umgekehrt, müsse sich die Pantomime nicht wie beim Tanz
der Musik anpassen. Das von beiden Partnern klar konzipierte
Zusammenspiel gebe jedem genügend Raum für solistische Leistungen.
Der Tango ist der rote Faden, ursprünglich "nur" ein Tanz, stellt er
heute eine ganze Musikrichtung dar, die für ein eigenes Lebensgefühlt
steht. Das überschreite Epochen und Ländergrenzen , berichtet Primoz
Parovel, dass er Melodien verschiedener Autoren zusammengestellt habe.
Das reicht vom Spanier Isaac Albeniz (1860-1909) über den
argentinischen Tango-König Astor Piazzolla (1921 bis 1992) bis zu
zeitgenössischen Komponisten, die er mit Volker Heyn (Jahrgang 1938)
nicht nur in Deutschland, sondern mit Jukka Tiensuu (Jahrgang 1948)
auch in Finnland fand.
Harald Seime gibt sich dem Tango auf seine Art hin, entlockt ihm Zauber
und Kraft, stellt sich selbst und Musiker mit ihren Instrumenten dar
und lässt eine ganze Abendgesellschaft tanzen.
Die Aufführung wurde für die Imaginata in Jena konzipiert und findet
dort, im alten Umspannwerk in der Löbstedter Straße, am Sonntag um 17
Uhr statt.
Zuvor gibt es also morgen die Veranstaltung in Hermsdorf. Karten sind
in Hermsdorf im Holzlandreisebüro am Globus, in der Bäckerei Nützer, in
der Buchhandlung Hofmann und im Kirchbüro, sowie im Kirchbüro Stadtroda
und an der Abendkasse erhältlich. 22.04.2008 |